Die ganze Welt ist gespannt - am 8. November wird in der USA der neue Präsident gewählt. Die deutschen Medien, die bulgarischen Medien - alle schauen auf das TV-Duel zwischen Hillary Clinton und Donald Trump hin, analysieren, kommentieren. Es scheint, als fast hätten die Bulgarien vergessen, dass sie zwei Tage vor den Amerikanern, am 6. November selbst zu den Wahlurnen gehen - um ihren eigenen Präsidenten zu wählen. Im Gegensatz zu Deutschland wählen die Bulgaren ihrem Präsidenten in einer Direktwahl und anders als in den Vereinigten Staaten hat der bulgarische Präsident hauptsächlich repräsentative Funktionen,
dennoch aber etwas mehr Macht als dies in Deutschland der Fall ist.
Im Gegensatz zum großen Überseeland wird dem bulgarischen Zuschauer kurz vor 6. November leider nicht viel geboten: ein knapper Monat vor der Wahl ist der Präsidentschaftskandidaten der regierenden Partei noch unbekannt. Erst im September (2 Monate vor den Wahlen) erfuhren die Bulgaren, welche die Kandidaten der kleineren Parteien sind.
Neuerding gibt es sogar Umfragen, wieviel Prozent der Bulgaren Hillary und wieviel Donald wählen würden. Das kann man verstehen - den armen Journalisten fehlen die bulgarischen Kandidaten, da kann man sich schnell die USA-Kandidaten ausleihen.
Keine TV-Duels, keine Plakaten überall auf den Straßen, lästige Billbords auf der Autobahn, keine Werbung im Radio - dem Bulgare bleibt nichts anderes übrig, als über Hillary und Donald zu lästern, bis die Kandidaten für den bulgarischen Präsidenten feststehen und das Wahlkampf-Show auch Bulgarien erreicht.
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